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Der Systemingenieur (auch Systems Engineer) ist in Abgrenzung zum IT-Systemingenieur bzw. IT-Systemadministrator vornehmlich in Engineering-Branchen (z. B. Maschinenbau oder Elektrotechnik) anzutreffen. Ein Systemingenieur entwickelt und analysiert komplexe Engineering-IT-Systeme und Schnittstellen zu anderen Subsystemen entlang des gesamten Produktlebenszyklus eines Systems. Als Ingenieure mit IT-Bezug fungieren sie als Schnittstelle zwischen Auftraggeber du Anforderungsmanagement und der funktionsübergreifenden Projektsteuerung von Fachexperten im Bereich Soft- und Hardware.
Was der Systemingenieur genau macht, was er können sollte und wie viel er verdienen kann, erfahren Sie hier.
Seiteninhalt
- 1.1 Systemingenieur vs. IT-Systemingenieur
- 1.2 System Engineer vs. Systems Engineer
- 1.3 Was macht ein Systemingenieur?
- 1.4 Was muss ein Systemingenieur können?
- 1.5 Wie hoch ist das Gehalt eines Systemingenieurs?
- 4 Wie viel verdient man als Systemingenieur?
- 5 Maschinenbau, Automotive, Elektrotechnik: In welchen Bereichen kann ein Systemingenieur arbeiten?
- 6 Wie kann man Systemingenieur werden?
- 7 Ihr Headhunter für Systemingenieure
Systemingenieur: Kurzüberblick & Key Facts
Im Folgenden haben wir einen ersten Überblick zum Beruf des Systemingenieurs zusammengestellt. Davor aber noch eine kurze Begriffserklärung:
Wie heißt der Systemingenieur in Englisch? Systemingenieur heißt auf Englisch Systems Engineer. Diese Bezeichnung ist ebenso geläufig wie die deutschsprachige und kann als Synonym verstanden werden.
Exkurs: Systemingenieur vs. Entwicklungsingenieur: Worin liegt der Unterschied?
Ein Systemingenieur ist für die reibungslose Spezifikation, Weiterentwicklung und Integration von Systemen innerhalb komplexer Produktentwicklungsprozesse im Zusammenspiel zwischen IT und Engineering verantwortlich. Ein Entwicklungsingenieur entwirft und entwickelt Prototypen und Produkte wie z. B. Werkzeuge, Maschinen und Anlagen. Der Entwicklungsingenieur arbeitet im Umfeld Konstruktion, F&E oder Fertigung, wohingegen der Systemingenieur verschiedene Systeme und deren Zusammenspiel aus der Vogelperspektive verantwortet.
Systemingenieur vs. IT-Systemingenieur
Der Systemingenieur ist eine Spezialisierung innerhalb des Ingenieurwesens. Hierbei unterstützt das Systems Engineering das Projektmanagement bei der Realisierung komplexer technischer Systeme auf der Basis von Kunden- und Projektanforderungen. Demgegenüber ist der IT-Systemingenieur für die Weiterentwicklung der IT-Infrastruktur verantwortlich und ist gleichbedeutend mit dem Systemadministrator oder IT-Systemadministrator.
System Engineer vs. Systems Engineer
Im Englischen wird zwischen dem Systems Engineer und dem System Engineer unterschieden. Im Deutschen wird eher allgemein von Systemingenieur gesprochen, da es keine direkte Übersetzung zum Plural gibt.
- Das Systems Engineering befasst sich mit fachübergreifenden Systemen aus IT und Engineering.
- Das System Engineering realisiert die Methoden einer Fachdisziplin oder einzelner Systeme wie z. B. der IT oder Cisco.
In diesem Beitrag sprechen wir vom Systems Engineering als interdisziplinäre Funktion.
Was macht ein Systemingenieur?
Ein Systemingenieur trägt zur Beherrschung zunehmender Komplexität in Produktentwicklungsprozessen bei, indem er eine interdisziplinäre Herangehensweise fokussiert. Nach diesem Ansatz formuliert und spezifiziert der Systemingenieur die Anforderung des Kunden und bricht sie in Funktionsgruppen herunter (Subsysteme, Geräte, Software).
Darauf basierend werden die Systembestandteile definiert. Darüber hinaus wird bis zur Übergabe an den Kunden die Implementierung über alle Ebenen kontrolliert. Die Vorteile von Systems Engineering liegen in geringeren Kosten, einer verbesserten Produktqualität und mehr Planungssicherheit.
Was muss ein Systemingenieur können?
Ein Systemingenieur muss ein technisches Studium abgeschlossen haben (z. B. Maschinenbau, Luft- oder Raumfahrttechnik, Elektrotechnik). Zusätzlich benötigt er Kenntnisse im Requirements Engineering (z. B. mit Doors oder Enterprics Architect), in Systemmodellierung (z. B. mit SysML oder Capella), im Projektmanagement und Qualitätsmanagement. Erfahrung mit den Branchenprozessen und -Systemen sind zur Beherrschung der Komplexität sehr wichtig.
Daneben braucht er eine hohe Affinität für technische Zusammenhänge, sollte ein gutes mathematisches Verständnis haben und über ausgeprägtes logisches Denken verfügen. Kommunikationsstärke, Empathie und Organisationstalent gehören zu den wichtigsten Soft Skills.
Wie hoch ist das Gehalt eines Systemingenieurs?
Das Gehalt eines Systemingenieurs hängt vor allem von Faktoren wie Erfahrung, aber auch Branche, Unternehmensgröße und Standort ab. Im Durchschnitt können Systemingenieure zwischen 80.000 Euro brutto pro Jahr verdienen.
Was macht ein Systemingenieur? Aufgaben & Tätigkeiten
Der Systemingenieur trägt wesentlich zur Beherrschung komplexer Produktentwicklungsprozesse (z. B. im Bereich autonomes Fahren oder im Satellitenbau) bei. Systems Engineering ist eine wichtige Komponente von Digitalisierungsstrategien und technischer Innovationen. Er übernimmt vielseitige Aufgaben rund um Spezifikation, Integration, Analyse und Weiterentwicklung komplexer Systeme und Subsysteme. Im Detail sehen seine Aufgaben so aus:
- Durchführung von Analysen von Systemen/Subsystemen und Spezifikation von Anforderungen zur Optimierung der Systemarchitektur
- Modellbasierte Entwicklung von Simulationen zur Verifikation von Anforderungen und Koordinierung von Modellierungs- und Simulationsaufgaben über Teilsystemgrenzen hinweg
- Sicherstellung der Subsystemperformance unter Einsatz von Architekturmodellierungen, Use Cases, Systemfunktionsanalysen
- Definition von Schnittstellenanforderungen zu anderen Subsystemen und Entwicklung von Verifizierungs- und Validierungsmethoden
- Funktionsübergreifende Absicherung mit den Fachexperten verschiedener Abteilungen
- Planung, Steuerung und Reporting von Zeit, Kosten, Qualität und Risikomanagement
- Durchführung des Entwurfs und der Modellierung von Verhalten, Strukturen, Daten und Anforderungen für Teilsysteme, Schnittstellen und betriebliche Abläufe mit Modellierungssprachen
- Einführung und Anleitung von Mitarbeitern in modellbasierten Methoden
- Kommunikation und Abstimmung in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit internen und externen Stakeholdern
- Weiterentwicklung der Modellierungsmethodik
Was muss ein Systemingenieur können? Erfahrungen, Ausbildung & Skills
Aufgrund der großen Verantwortung und des umfassenden Aufgabenfeldes braucht ein Systemingenieur tiefgehende Kenntnisse in verschiedenen Bereichen. Welche Ausbildung dafür infrage kommt und was er konkret können muss, haben wir hier zusammengefasst.
Ein Studium in System(s) Engineering bildet die ideale Grundlage für den Beruf des Systemingenieurs. Rund 10 Hochschulen in Deutschland bieten diese Art von Studium als Bachelor an. Noch mehr bieten es als Master an – dieses kann eine sinnvolle Vertiefung zu einem Bachelor-Abschluss in System(s) Engineering oder Informatik darstellen.
Alternative Studiengänge, die sich für diesen Beruf eignen, sind z. B. Elektrotechnik oder Maschinenbau. Je nach Branche sind aber auch Absolventen aus anderen MINT-Studiengängen gefragt.
Darüber hinaus sind folgende Erfahrungen / Qualifikationen gefragt:
- Fundierte Kenntnisse in der objektorientierten Analyse sowie in der Modellierung mit z. B. SysML, UML oder Rhapsody
- Erfahrungen im Bereich Model Based Systems Engineering (MBSE)
- Erfahrung im Anforderungsmanagement / Requirements Engineering und relevanten Tools wie z. B. IBM DOORS oder Enterprise Architect.
- Erfahrungen und Kenntnisse der Produktentwicklungsprozesse und der jeweiligen Branche
- Erfahrung im Bereich komplexer integrierter Hard- und Softwaresysteme (Mechatronik)
- Erfahrungen in den jeweils relevanten Normen und Richtlinien, z. B. ISO9001 oder ASPICE
- Freude daran, hochkomplexe Systeme zu verstehen und kreative und erfolgreiche technische Lösungen zu entwickeln
- Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit und souveränes Auftreten
Wie viel verdient man als Systemingenieur?
Da ein Systemingenieur viel Verantwortung – in manchen Fällen auch Projektverantwortung – trägt und seine Arbeit für Unternehmen essenziell ist, kann ein Systemingenieur überdurchschnittlich gut verdienen. Bereits das Einstiegsgehalt kann bei Absolventen bei bis zu 50.000 Euro brutto pro Jahr liegen. Durchschnittlich verdienen Systemingenieure zwischen 65.000 und 95.000 Euro brutto pro Jahr. Das Gehalt ist schlussendlich aber von Faktoren wie Erfahrung, Unternehmensgröße, Standort und Branche abhängig.
Maschinenbau, Automotive, Elektrotechnik: In welchen Bereichen kann ein Systemingenieur arbeiten?
Systemingenieure können in zahlreichen verschiedenen Bereichen arbeiten. Zu den wichtigsten gehören der Maschinen- und Anlagenbau, die Mechatronik, Elektrotechnik, Automotive, Robotik, Medizin und Nanotechnik. Hier ist die Nachfrage nach hochqualifizierten, spezialisierten Systemingenieuren besonders hoch.
Wie kann man Systemingenieur werden?
Systemingenieure sind hochqualifizierte Fachkräfte, die für ihre tägliche Arbeit vielfältige Kenntnisse in interdisziplinären Bereichen benötigen. Um diese zu erwerben, führt in der Regel kein Weg an einem fachspezifischen MINT-Studium vorbei. Studiengänge, die gute Voraussetzungen für diesen Beruf liefern, sind System(s) Engineering, Informatik (samt aufbauendem Master in System(s) Engineering), Maschinenbau oder Elektrotechnik. Hohe technische Affinität ist außerdem eine wesentliche Grundvoraussetzung.
Ihr Headhunter für Systemingenieure
Sie suchen nach einem fähigen Systemingenieur für Ihre Unternehmens-IT-Infrastruktur? Dann sind Sie bei TechMinds als professioneller Headhunter für Systems Engineering richtig. Unsere Industrie-Personalberater begeben uns für Sie in den War for Talents und finden genau den Systems Engineer, der zu Ihren Unternehmenswerten und Anforderungen passt. Vertrauen Sie auf unsere Expertise und besetzen Sie Ihre Vakanzen mit TechMinds – Ihrer Personalberatung für Ingenieure!
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Ing. Florenz Klasen
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AUTOR DES BEITRAGS
Florenz Klasen, Wirtsch.-Ing. (Managing Partner)
Der gebürtige Hamburger, Florenz Klasen, studierte Wirtschaftsingenieurwesen in Hamburg und Birmingham. Zunächst arbeitete Herr Klasen im internationalen Tech-Konzern NXP und als IT-Unternehmer in einem App-Startup, wo er Teams zum Erfolg führte. LinkedIn-Profil > | Interview mit Florenz Klasen >
Herr Klasen ist bei TechMinds seit 2018 primärer Ansprechpartner für Ihre Personalsuche, ob Personalvermittlung von Führungskräften für IT & Tech oder die Fachkräftevermittlung. TechMinds ist die Tech & IT Personalvermittlung und spezialisierter Tech & IT Headhunter mit Boutique-Charakter.
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