Laptops von ALDI >> Das taugen die Discount-Laptops wirklich! (2024)

Gut und günstig – als Marke gehört dieser Slogan zwar zur Supermarkt-Konkurrenz, inhaltlich kann diese Phrase ohne Zweifel aber auch auf den Discounter ALDI bezogen werden. Doch gilt dies wirklich für das gesamte Produktsortiment? Im Bereich Multimedia bietet ALDI seinen Kunden regelmäßig günstige Laptops an, die zumindest beim Preis keinen Vergleich scheuen müssen. Aber lohnt sich der Kauf am Ende wirklich? Ein Blick unter das Gehäuse verrät mehr.

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Klein, kompakt und meist auch sehr günstig! Das zeichnet ALDI-Laptops aus. Doch ist das Discount-Gerät immer die beste Wahl?! © 377053 / pixabay.com

Von Lebensmittel zu Konsumgütern: ALDI und die Elektronikmarke Medion

Ob nun ALDI Süd oder ALDI Nord, bei einer Sache dürfen sich Kunden gewiss sein: Günstigere Preise gibt es fast nirgends zu finden. Zusammen sind beide Konzerne, was den Bruttojahresumsatz betrifft, die beiden erfolgreichsten Discount-Märkte der Welt. Dies hat natürlich seine Gründe. Spätestens seit den neunziger Jahren hat ALDI sein Produktsortiment erweitert. Neben Eiern, Gemüse, Schokolade und anderen Lebensmitteln des Alltags tauchen vermehrt auch Gebrauchs- bzw. Konsumgüter in den Ladenzeilen auf, darunter Smartphones mit eigenen Mobilfunktarifen oder PCs und Laptops.

Insbesondere letztere sind besonders gefragt auf dem deutschen Massenmarkt. Aktuell stehen beispielsweise bei ALDI Nord zwei Notebooks zur Auswahl: das Akoya E6246 für 399 Euro sowie das günstigere Akoya E3222 für 299 Euro. Beide Modelle gehören selbstverständlich zu Medion, das gemeinhin als die ALDI-Marke für Konsumgüter bekannt ist.

Gut zu wissen:
Medion ist ein in Hessen ansässiges Unternehmen, das seine Produkte – Konsumgüter wie Laptops, PCs, Bildschirme, TVs u.v.m. – seit 1983 auch in Deutschland produziert. Medion ist entgegen der allgemeinen Auffassung jedoch keine ALDI-Eigenmarke. Seit einigen Jahren hat sich der Konzern vermehrt auf den B2B-Sektor konzentriert und vermarktet seine Produkte unter zahlreichen White-Label-Marken, beispielsweise unter TCM für Tchibo. Mehrheitsaktionär von Medion ist der chinesische Computer- und Smartphone-Hersteller Lenovo, der dem Unternehmen Technik und Know-how liefert. Beim After-Sale-Support gilt Medion laut der Deutschen Gesellschaft für Verbraucherstudien als besonders gut.

Weniger als 400 Euro also für einen Laptop, dies ist für gewöhnlich nur bei Sonderaktionen möglich. Wer im Internet recherchiert, findet ab und an auf Schnäppchen Portale wie Mein-deal.com Notebook-Angebote oder direkt bei Online-Shops ähnlich attraktive Produkte. Doch die Regel ist das nicht. Stellt sich also die Frage, ob ALDI-Laptops nur beim Preis überzeugen oder tatsächlich auch in puncto Technik und Leistung.

Praxisbeispiel: das Medion Akoya P17601 im Blick

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Das Medion Akoya P17601 ist ohne Frage ein leistungsstarkes Notebook, das aber auch seinen Preis hat.

Das neuste Angebot aus dem ALDI-Süd-Medienportfolio war das Medion Akoya P17601, ein Notebook mit 17-Zoll-Display, Core i5-Prozessor, SSD und MX150-Grafikchip. Diese technischen Details sollten überzeugen können, doch was ist mit dem Preis?

Dieser klingt so ganz und gar nicht nach Discounter. Immerhin mussten Käufer 799 Euro für dieses Mediengerät auf den Tisch legen – ein Preis, den man zweifelsohne auch in den üblichen Elektronikgeschäften finden wird.

Fakt ist aber auch, dass dieses Notebook einiges mitbringt. Das Medion Akoya P17601 überzeugte zahlreichen Testberichten zufolge mit einem hohen Arbeitstempo bzw. einer schnellen Rechenleistung und war sogar imstande, einige moderne Spiele ruckelfrei wiederzugeben. Zudem war auch die Bildqualität gut, die Geräuschentwicklung arm und Extras wie SSD und 1,4-GB-Festplattenspeicher überzeugten ebenfalls.

Schaut man sich Notebooks mit vergleichbaren technischen Daten an, muss festgehalten werden, dass dieses ALDI-Notebook aber nur bedingt als Schnäppchen bezeichnet werden kann. Ähnlich leistungsstarke Geräte von den bekannten Marken wie Apple oder Samsung sind zwar – teils sogar deutlich – teurer, unter den weniger kommerziellen Marken findet sich aber durchaus vergleichbare Produkte zum ähnlichen Preis.

ALDI ändert Marketingpolitik und Zielgruppe für Mediengeräte

Lohnt sich der Kauf eines ALDI-Laptops nun also? Diese Frage kann sicherlich nur bedingt beantworten werden und keinesfalls pauschal. Zum Ende der achtziger Jahre setzte ALDI mit dem „Aldi-C16“ ein Zeichen. Mitte der neunziger Jahre war der Discounter der erste Händler, der bezahlbare PCs für den Massenmarkt anbot und somit eine klar umrissene Zielgruppe hatte: Familien mit unterem bis mittlerem Einkommen.

Bis zu jenem Zeitpunkt waren Computer nämlich keine Massenware wie heute, sondern vornehmlich für spezifischere Zielgruppen gedacht, vornehmlich gar Unternehmen. Dank der vergleichsweise günstigen Preise ebnete ALDI gewissermaßen also dem Computer den Weg zum Konsumgut für die Masse.

Von diesem Weg ist ALDI mittlerweile sicherlich abgekommen, was allein das Medion Akoya P17601 unter Beweis stellt. Denn hier ist nicht nur der Preis für eine breite Masse abschreckend, sondern auch das Leistungsvermögen geht sicherlich weit über das hinaus, was von den meisten Menschen im Privathaushalt benötigt wird.

Dies muss natürlich nichts Schlechtes sein, bedeutet aber auch, dass nicht jeder ALDI-Laptop von vornherein als Schnäppchen bezeichnet werden kann. Denn wie in diesem Fall gibt es ohne Zweifel günstigere Alternativen, die den Leistungsanspruch für den allgemeinen Gebrauch, also Surfen, E-Mails verschicken, Musik und Videos abspielen, sicherlich ebenso gut erfüllen können.

Mögliche Alternativen zum Medion Akoya P17601:

  1. Medion Akoya E7420 für knapp 360 Euro: kleinere Festplatte und schwächeres Display, dafür aber ebenfalls gute Rechenleistung und leise im Betrieb
  2. Medion Akoya E7419 für circa 530 Euro: relativ schwer und schwächere Rechenleistung, dafür sehr lange Akkulaufzeit im Vollbetrieb und sehr ergonomische Tastatur

Fazit: „sehr gut“ bis „durchschnittlich“: ALDI-Laptops überzeugen – meistens!

Schaut man auf die Testberichte der Vergangenheit, muss dem Discounter ALDI eines auf alle Fälle attestiert werden: Fast alle Laptops und Notebooks erhalten eine gute Bewertung, Ausnahmen gibt es fast keine. So oder so ist ein ALDI-Laptop hinsichtlich seiner Qualität also immer eine gute Wahl.

Fakt ist aber auch, dass man sich der Zielgruppe bewusst sein sollte, die heute keinesfalls mehr nur bei Privathaushalten zu finden ist, wo Personen einen Laptop lediglich als selten genutztes Medieninstrument zum Surfen und Streamen verwenden. ALDI-Laptops bedienen unterschiedliche Personenkreise und somit auch Bedürfnisse.

Dies bedeutet also, dass ein ALDI-Laptop nicht zwangsweise als unbedingte Kaufempfehlung zu gelten hat. Wer sich für ein Notebook des Discounters interessiert, sollte vorab klären, welchen Anspruch er an das Gerät stellt. Oftmals existieren nämlich Geräte, die zwar schwächer in der Leistung sind, aber günstiger im Preis – und den eigenen Ansprüchen trotzdem genügen können.

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Author: Neely Ledner

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