AMD Ryzen 5 Pro 4650G
Foto: COMPUTER BILD
Uhr
Ingolf Leschke
Ist das der perfekte Aldi-PC? Nicht ganz, wie der ausführliche COMPUTER BILD-Test des Medion Akoya P53004 zeigt, der ab 28. Oktober 2021 in allen Aldi-Filialen steht.
Inhaltsverzeichnis
- Medion Akoya P53004 im Test: Unauffällig
- Technik: Stark, aber nicht aktuell
- Tempo: Flink, aber nix für Spiele
- Aufrüsten: Geht, aber nicht viel
- Ausstattung: Gut, aber etwas fehlt
- Medion Akoya P53004 im Test: Fazit
Das Jahr 2021 ist fast um – könnte man zumindest meinen: Gegen 19 Uhr ist es vielerorts schon zappenduster. Und die meisten Discounter preisen kräftig erste Schokoladen-Weihnachtsmänner an – als wenn morgen Heiligabend wäre. Dabei ist erst Ende Oktober. Und wie jedes Jahr gibt es zu dieser Zeit bei Aldi einen PC – ab 28. Oktober 2021 sogar zwei. In den Süd-Filialen steht der
Medion Akoya E62031. Bundesweit an allen 4.159 Aldi-Standorten gibt es den hier geprüften Medion Akoya P53004. Kostenpunkt: 549 Euro. Ist das ein gutes Angebot? Der Test des Aldi-PCs gibt Antworten!
Die besten PCs
Der Medion Akoya P53004 kommt mit einem unauffälligen, schlichten Gehäuse. Die schwarzen, teils gelochten Metall-Seitenwände gewähren dem Nutzer einen winzigen Blick ins Innere, die Öffnungen dienen aber vor allem der Luftzirkulation. Der aus Kunststoff bestehenden Frontabdeckung hat Medion einen schicken Carbon-Look gegeben. Gut: Wie bei vielen PCs heute üblich befinden sich auch am Medion an der oberen Front zwei USB-Buchsen für den komfortablen Anschluss von USB-Sticks oder externen SSDs sowie Buchsen für Kopfhörer und Mikrofon.
Wer die rechte Seitenwand öffnet, findet ein aufgeräumtes Innenleben vor – nicht alle Bauteile sind jedoch topaktuell:
- Prozessor: Motor ist der bisher bei nur wenigen PCs eingesetzte Ryzen 5 Pro 4650G, den AMD bereits voriges Jahr vorgestellt hat.
- Grafikchip: Für die Berechnung der Bildwiedergabe auf angeschlossenen Monitoren ist der in der CPU untergebrachte Grafikchip Vega 7 zuständig – eine separate Grafikkarte fehlt.
- Arbeitsspeicher: Für einen 549 Euro teuren PC hat der Medion vergleichsweise viel Arbeitsspeicher – stattliche 16 Gigabyte stehen dem Prozessor zur Seite.
- SSD: Windows 11, Programme und Daten lagern auf einer SSD im kleinen M.2-Format mit PCI-Express-3.0-Anschluss und effektiv 477 Gigabyte Speicher.
In den Tempomessungen schlug sich der Aldi-PC beachtlich: Mit Office-Programmen wie Word, Excel oder PowerPoint war er sichtlich unterfordert, mit Aufgaben im Internet sowieso. Richtig Dampf benötigen PCs für aufwendige Foto- und Videobearbeitungen, aber auch die erledigte der Medion in Windeseile. Von der AMD-CPU profitieren insbesondere Programme, die Berechnungen auf die sechs Prozessorkerne verteilen können – darunter Anwendungen wie Photoshop oder Premiere. Das Arbeitstempo war in der Summe hoch. Auch gut: Der Aldi-PC arbeitet schön leise, nur unter Volllast waren seine Lüfter etwas zu hören. Und mit einem Energieverbrauch von durchschnittlich knapp 27 Watt war der Medion im Test extrem sparsam. Schade: Spiele wie der kommende Ego-Shooter "
Call of Duty Vanguard" (Verkaufsstart 5. November 2021) lassen sich mit dem Aldi-PC nicht zocken. Dafür ist der im Prozessor eingebaute Grafikchip viel zu schwach.
Testtabelle Medion Akoya P53004 (MD34505)
AMD Ryzen 5 Pro 4650G | |
AMD Vega 7 | |
16 GB DDR4 | |
477 GB PCIe-SSD M.2 Samsung MZVL2512HCCJQ (NVMe) | |
nicht vorhanden | |
Tempo mit Office / Videobearbeitung | sehr schnell (85,4 %) / schnell (61,2 %) |
Spieletempo mit 1920x1080 / 3840x2160 Bildpunkten | ruckelig (30 Bilder pro Sekunde) / |
SSD-Tempo | sehr schnell (88,7 %) |
USB-Tempo (Lesen / Schreiben) | 512 / 466 MB/Sek. |
leise (0,3 / 0,4 / 2,6 / 0,4 Sone) | |
Stromverbrauch: normal / maximal / im Mix pro Jahr (Stromkosten) | 26,55 Watt / 111,26 Watt / 62 Kilowattstunden (16 Euro) |
8x USB 3 (1x USB 3.2 Gen 2 Typ C, 7x USB 3.2 Gen 1 Typ A), | |
WLAN-ax (2,4 und 5 GHz), Bluetooth 4.2 | |
Aufrüstmöglichkeiten: Erweiterungskarten / Arbeitsspeicher / Massenspeicher / DVD-BD-Laufwerke | 1x PCIe x16, 2x PCIe x1 / keine / keine |
Tastatur/ Maus | zweckmäßig, etwas wenig Hub, schwammiger Tastendruck / |
Testergebnis | befriedigend (2,5) |
Eine potentere separate Grafikkarte lässt sich zwar nachrüsten, aber nur Einstiegsmodelle wie die
Powercolor Radeon RX 6600 Hellhound. Warum? Das Netzteil bietet nur 250 Watt Leistung – das ist zu wenig für stärkere Bildgeber wie Modelle mit
Geforce-RTX-3060-Chip (ab 650 Euro). Die weiteren Aufrüstmöglichkeiten sind okay, aber nicht überragend, es lässt sich zum Beispiel im Inneren eine weitere Festplatte oder 2,5-Zoll-SSD installieren.
Insgesamt betrachtet ist die Serienausstattung ganz ordentlich – wenn sie auch nicht vollständig ist. So fehlt etwa ein Speicherkartenleser. Ins Netz geht der Medion wahlweise per Kabel oder drahtlos per schnellem WLAN-ax-Standard. Bluetooth für entsprechende Lautsprecher hat er auch, ein ordentliches Tastatur-Maus-Set legt Medion ebenfalls bei.
Perfekt ist der neue Aldi-PC nicht – aber für 549 Euro dürfen Kunden auch keinen superschnellen PC mit Vollausstattung verlangen. Dennoch: Der Akoya P53004 arbeitet für einen PC dieser Preisklasse überraschend schnell und sparsam – ohne nerviges Lüftergetöse. Seine Ausstattung ist gut, die Aufrüstmöglichkeiten sind aber nur mäßig – mit einem stärkeren Netzteil würde das deutlich besser aussehen. So schrammte der Aldi-PC ganz knapp an einer guten Endnote vorbei (Testergebnis: 2,5 "befriedigend").